Im Jahr 2013 feierte der 911 seinen 50. Geburtstag. Grund genug für die IMV-Pforzheim in Zuffenhausen mit 30 Mitgliedern vorbei zu schauen und persönlich zu gratulieren.
Dabei hat das Modell in all den Jahren nichts an seinen Reiz verloren. Die technischen Daten des neuen Modells sind beeindruckend: 3,8 Liter Hubraum, 560 PS, von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 318 km/h und das bei einem Verbrauch von 9,7 Liter. Da schlagen Meisterherzen höher.
Dem entsprechend eindrucksvoll präsentierte sich auch die Motorenmontage. Vor dem Eingang der Halle kommt man auch gleich an 3 komplett aufgebauten Motoren vorbei. Hier wurde sogleich die Unterschiede von Boxer und V-Motor erklärt. Der V8 für den Cayenne Turbo z.B. hat 4806 cm³ Hubraum und leistet 368 kW, das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 278 km/h, einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von nur 4,7 Sekunden. Der Tankinhalt wurde mit 100 Litern entsprechend ausgelegt. Die Montage der Boxer und V Motoren läuft auf getrennten Bändern. Sämtliche Verschraubungen werden mit Robotern abgearbeitet, so zum Beispiel das Verschrauben der Ölwanne. Sonst ist hier das meiste Handarbeit. Die Motoren haben eine extrem kompakte Bauweise und deshalb ist die Handarbeit kaum zu ersetzen. Die Prüfung der Motoren am Ende der Fertigung erfolgt „kalt“, nur 1 % wird wirklich auf einem Prüfstand belastet.
Die Sattlerei unterstreicht ebenso die Qualitätsansprüche im Hause Porsche. Für die komplette Lederausstattung eines Wagens wird die Haut von 7 Kühen benötigt. Die Qualität hierfür ist sehr anspruchsvoll, Mückenstiche oder Narben von Schnittwunden sind nicht erwünscht. Die einzelnen Lederstücke werden mit dem Wasserstrahlverfahren vollautomatisch ausgeschnitten. Die Türverkleidungen mit Klebstoff bedeckt, das Leder aufgepresst und teilweise noch vernäht.
Im anschließenden Gebäude sieht man wie die Karosserie mit dem Fahrwerk und dem Motor verbunden wird. Die Verschraubungen werden noch per Hand gemacht, auch sonst ist wenig automatisiert. Es können mehrere Modelle auf einer Linie montiert werden. Die gesamte Bauzeit von einem Auto soll bei einer Woche liegen, die Teile stammen zu 80 % von deutschen Zulieferern. Made by Porsche steht eben immer noch für Made in Germany.
Und so rollen täglich 160 Sportwagen von Band und lassen Männerträume wahr werden.
Joachim Dengler