So gut wie jedem ist die Marke Kärcher ein Begriff, der Gebrauch der schwarz gelben Geräte ist bereits so alltäglich geworden, dass er ein eigenes Verb besitzt: „kärchern“.
Die Mitglieder der IMV Pforzheim, welche sich auf den Weg nach Bühlertal in der Nähe von Schwäbisch Hall gemacht hatten, zeigten sich beeindruckt von der Fertigungstiefe des größten deutschen Kärcher Produktionsstandorts.
Von der Wicklung und Montage der Elektromotoren bis zum frisch spritzgegossenen Gehäuseteil, fast alles wird bei Kärcher in Eigenregie und direkt vor Ort erledigt.
Jedes Gerät wird in Linien, zum größten Teil von Hand montiert, getestet und verpackt. Lediglich das Palettieren der bis zu 70 Kg schweren Dampfstrahler erledigt ein Industrieroboter.
Die Tagesausstoßmenge liegt aktuell bei 25.000 Geräten, was in dieser Jahreszeit völlig normal, jedoch nach oben hin noch deutlich erweiterbar ist. Denn die Nachfrage steigt, je wärmer und schöner es wird, erläuterte Alexandra Kuchenbrod vom Besucher Management. Die Kundschaft beseitigt dann mit „Hochdruck“ die Spuren des Winters und macht alles in und um Haus und Garten wieder fit für die kommende Saison.
Wer in solchen Dimensionen produziert muss auch entsprechend lagern. Der zweite Teil der Führung wurde im nahen Logistikzentrum auf der Gemarkung Obersontheim fortgesetzt. In zwei vollautomatischen Hochregallagern, mit einer Gesamtkapazität von ca. 30.000 Stellplätzen, können alle Waren für den Weg zum Kunden bereit gemacht werden.
Dabei kommt neuste Logistiktechnologie wie „pick by light“ oder „pick by voice“ zum Einsatz. Eindrucksvoll wurde deren Handhabung demonstriert. Selbstfahrende Regale die per Laserstrahl direkt auf die Ware zeigen oder wie der Lagermitarbeiter via Headset und Mikrofon vom System den genauen Lagerplatz genannt bekommt.
Hunderte Meter Transportbahnen leiten die entnommenen Waren an manuelle Packplätze weiter. Wovon die Sendung dann automatisch und nahezu ohne menschliches Zutun direkt in den LKW Anhänger hinein fährt.
Die weltweite Ersatzteilversorgung, der aktuell über 3000 im Katalog gelisteten Produkte, wird zu einem großen Teil durch diese beeindruckende Infrastruktur sichergestellt.
In der Betriebskantine, des stets inhabergeführtem Unternehmen, wurde die Betriebsbesichtigung kulinarisch abgerundet. Mit vielen neu gewonnenen Eindrücken machten sich die IMV-Mitglieder wieder auf den Heimweg nach Pforzheim.
Stefan Maier